James Harrington gilt nach den Arbeiten von John Pocock als zentrale Figur der Vermittlung des von Hans Baron so bezeichneten Denkens des ‘civic humanism’ von den Theoretikern der italienischen Stadtrepubliken der frühen Neuzeit (Bruni, Machiavelli, Guicciardini, u.a.) zu den Liberalen und Republikanern in England und Amerika im 18. Jahrhundert. Iain Hampsher-Monk behauptet sogar, sein Einfluß im 18. Jahrhundert überstrahle den von Hobbes und Locke. Dabei sind seine Theorien im 18. Jahrhundert durchaus selektiv rezipiert worden, wie normal in Fällen der Rezeption unter veränderten historischen Bedingungen. Harrington schrieb zur Zeit des englischen Commonwealth, als nach der Hinrichtung von Charles I die Republik unter Cromwell prekär stabilisiert war. Im 18. Jahrhundert wurde sein Name besonders mit der Maxime ‘that power follows property’ verknüpft, die—hier als Annäherung formuliert—eine Abhängigkeit der Verteilungsstruktur politischer Macht von der Eigentumsstruktur postuliert und sowohl analytischen Wert beansprucht als auch normativ gewendet werden kann: die politische Macht geht aus den Eigentumsverhältnissen hervor, und um die Politik zu stabilisieren, ist die Verteilung politischer Macht den Eigentumsverhältnissen anzumessen.